Die aktuellen Umfrageergebnisse können wirklich nicht zufriedenstellen und man müsste sich eigentlich wundern, dass ein so erfolgreiches Land wie Bayern seiner Staatsregierung und der CSU ein so schlechtes Zeugnis ausstellt. Aber viel zu unruhig war und ist es - vor allen Dingen in Berlin. Es sind zu viele unnötige Spitzen, denkwürdige Entscheidungen und unglückliche Kommentare im Raum und zu wenig glaubwürdige Geschlossenheit. Dass das die Wähler nicht überzeugend finden mögen, ist verständlich. Der Wechsel auf dem Posten des Ministerpräsidenten zu Markus Söder war mehr als nötig, aber sehr spät. Und ein weiterer Wechsel in einer anderen CSU-Spitzenposition würde gut tun bzw. hätte gut getan, selbst wenn dieser bereits nach den vielen Querelen noch kurzfristig erfolgt wäre.
Wenn man auf die Umfrageergebnisse und Prognosen der vergangenen Wahlen blickt, dann scheint es, als würden diese immer unzuverlässiger werden. Das heißt aber gewiss nicht, dass diese Prognosen vollkommen falsch liegen würden. Im Gegenteil: Sie bilden einen wahrscheinlichen, möglichst repräsentativen Trend, eine Momentanaufnahme, ab. Nun sind nur noch fünf Tage bis zur Wahl, so dass keine großen Ereignisse mehr zu erwarten sind, welche diese Momentanaufnahme vollkommen ins Wanken bringen sollten. Doch gibt es noch einen nicht geringen Teil an Wählern, die noch unentschlossen in ihrer Wahlentscheidung sind.
Wie lassen sich diese auf den letzten Metern überzeugen? Mit der Tatsache, dass es um Bayern geht und dass es darum geht, dessen Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben, für welche die CSU Verantwortung trägt, weil es ihr als regionale Volkspartei wie keine Zweite gelungen ist, ein Bundesland so erfolgreich zu formen und zu gestalten und dabei verschiedene gesellschaftliche Strömungen zu vereinen und aufzugreifen. Das werden auch viele ihrer Gegner nicht völlig leugnen. Und es ist gerade zu bezeichnend, dass sogar außerordentliche CSU-Nicht-Wähler wegen der aufgezeigten Entwicklung in der CSU betrübt sind. Eine verdeckte, indirekte Zustimmung zum bayerischen Erfolgsmodell?
Man sollte daher, bei seiner Wahlentscheidung am Ende nicht Bayern einen Denkzettel verpassen, indem man dessen prägende, erfolgreiche und zu aller meist überzeugende politische Kraft abstraft und durch einen allzu bunten Strauß wankelmütiger, politischer Gruppierungen im bayerischen Landtag ersetzt. Der Denkzettel für die CSU wird schon groß genug mit dem wohl unvermeidlichen Verlust der absoluten Mehrheit werden. Das alleine ist schon Auftrag genug für die CSU, sich in Teilen neu zu finden, vor allem an der Spitze. "Never change a winning team" ist ein alter, gern gern gebrauchter Spruch, der in Teilen gelten mag. Aber es geht nicht nur um alte Verdienste, sondern darum eine möglichst starke Regierung für Bayern mit der CSU an der Spitze zu wählen, die es verdient hat, sich um´s Neue zu beweisen und damit wieder zu überzeugen. Es geht um Bayern, nicht um Berlin oder um irgendeine Person dort.
Dafür stehen auch unsere Mandatsträger in der Region, für deren Unterstützung wir bitten: Manfred Ländner mit der Erststimme und Barbara Stamm mit der Zweitstimme.